„So habe ich das Corona-Jahr 2020 erlebt“
Wie war denn nun eigentlich dieses Jahr 2020? War es düster, dunkel bedrohlich? War es bunt, voll von überraschendem Reichtum? Wie war es denn? … Mir scheint, erst einmal war es für jede und für jeden individuell sehr verschieden, dieses 2020, was es damit erst einmal nicht von anderen Jahren unterscheidet. Ich denke allerdings, dass 2020 darüber hinaus ein Jahr war, in dem die Schere zwischen Freude und Schmerz, zwischen Angst und Vertrauen, zwischen Höhen und Tiefen sehr weit geöffnet war.
Für mich war 2020 ein “sowohl als auch” mit vielen sehr verschiedenen Farb- und Lichtnuancen. Da gab es eine leidvolle Seite: Einige von Corona verängstigte Menschen in meiner Nähe, vereinzelte Todesnachrichten aus meinem weiteren Lebensumfeld, Kurzarbeit im familiären Kreis, eigene Verunsicherungen aufgrund eines “Wie wird es weitergehen?”. Manche Gewohnheit war nicht mehr gewohnt lebbar. Letzteres war einerseits schade und entpuppte sich dennoch nicht selten als großartig, indem es Raum eröffnete für kreative Aufbrüche und neue überraschende Ideen und Impulse, für die Wertschätzung digitaler Begegnungsformate, für ein gut lebbares Homeoffice und nicht zuletzt für wunderschöne Radtouren an traumhaften Sonnentagen durch berührende Landschaften.
„Das wünsche ich mir und anderen für das neue Jahr“
Na ja, natürlich wünsche ich uns allen ein Abklingen der Corona-Pandemie und ein Gelingen der Impfungen. Aber das ist nicht alles: Es wäre doch schön, wenn es uns Menschen gelänge, die Zeit der Pandemie positiv und konstruktiv auszuwerten und zu nutzen, wenn es uns gelänge, uns unter anderem mit folgenden Fragen und ihrer kreativen Beantwortung zu beschäftigen:
“Gibt es etwas, das wir in dieser Zeit der Pandemie gelernt haben?” “Was an Erlerntem lohnt sich, es in die Zeit danach mit hinüber zu nehmen?” “Was ist wirklich wichtig im eigenem Leben, für ein gelingendes Miteinander und für das Leben auf und mit unserem Planeten?” “Wie wollen wir in Zukunft mit der Schöpfung umgehen, zu der auch wir Menschen gehören?”
Ich wünsche uns allen, dass uns Gottes Geist und Liebe auf dem Weg in die Zukunft bei allen anstehenden Weichenstellungen begleiten mögen, individuell und gesellschaftlich, national und international.
Bild/Quelle: Nadin MarioHire/unsplash
Pastoralreferent in der Schulpastoral, Erzbistum Köln