Es ist eine seltsame Zeit, in der seltsame Dinge geschehen. Man hört von Menschen, die sich ohne Rücksicht auf andere mit Nudeln und Mehl eindecken. Von Menschen, die sich um die letzte Packung Toilettenpapier streiten. Sicherlich bin ich nicht die einzige, die mittlerweile mit einem mulmigen Gefühl in den Supermarkt geht.
Doch nicht nur lange haltbare Lebensmittel und Drogerieartikel finden reißenden Absatz. Erst unlängst berichtete mir eine Mitarbeiterin unseres Blumenlieferanten, dass sie schon lange nicht mehr so viele Sträuße verkauft hätten wie in den letzten Wochen. Der Umsatz ähnelte sogar dem am Valentinstag oder Muttertag.
Ist es nicht beruhigend, dass es auch in diesen schwierigen Zeiten Menschen gibt, die sich die Fähigkeit bewahrt haben, die schönen Dinge zu bemerken? Wir alle können die kleinen Wunder genießen, die es trotzdem gibt und auch immer geben wird. Und die müssen nicht einmal etwas kosten. Einen Blick in den blühenden Vorgarten der Nachbarn oder auf das Narzissenbeet am Straßenrand kann schon positiv auf das Gemüt wirken. Und wir erkennen: Nicht alles beugt sich den Einschränkungen, die wir uns auferlegen müssen. Manches bleibt einfach, wie es ist. Und das ist schön!
Die einen „hamstern“ Toilettenpapier, die anderen erfreuen sich an der frühlingshaften Blumenpracht. Ich weiß jedenfalls, zu welcher Gruppe ich gehören möchte. Raten Sie mal, was ich gerade gekauft habe…
Bild/Quelle: Dennis Wasmuth
Katja Segin lebt mit ihrem Mann in der Altstadt von Paderborn. Sie betätigt sich in verschiedenen Bereichen, doch mit Vorliebe literarisch.