Die Fastenzeit hat begonnen und wie jedes Jahr stehen viele vor der Frage: Worauf möchte ich in den nächsten Wochen bewusst verzichten?
Als ich mir diese Frage stellte, dachte ich, wie absurd das ist; denn eigentlich haben wir jetzt schon fast ein Jahr lang Fastenzeit: So wenig persönlichen Kontakt zur Familie und zu Freunden wie im vergangenen Jahr hatten die meisten sicherlich noch nie in ihrem Leben. Und irgendwie erwische ich mich zwischendurch dabei, dass ich mir gut zurede: „Noch ein wenig durchhalten, dann haben wir es hoffentlich geschafft.“ Eigentlich sehr ähnlich dazu, wenn ich die letzten Jahre während der Fastenwochen auf Süßes verzichtet habe und zwischendurch starken Heißhunger auf Schokolade bekam. Nur, dass nach 40 Tagen endlich die Schokoostereier auf mich warteten und dagegen die Antwort auf die Frage darauf, ob das das aktuelle, unfreiwillige „Fastenjahr“ wirklich nach 365 Tagen vorbei sein wird, noch in den Sternen steht.
Vielleicht ist in den vergangenen Monaten schon genug Verzicht eingefordert worden. Daher habe ich mir die Frage gestellt, ob Fasten in diesem Jahr einen anderen Fokus benötigt. Denn vielleicht braucht man zurzeit umso mehr Schokolade, mal ein Glas Wein, das Fernsehprogramm oder worauf man früher sonst verzichtet hat.
Trotzdem können auch in diesem Jahr die Wochen vor Ostern als eine besondere Zeit gestaltet werden. Nämlich mit dem Vorsatz, bewusst(er) auf die Dinge zu verzichten, die uns nicht guttun und stattdessen den Fokus auf das zu legen, was uns ein wenig lebendiger und diese Fastenzeit im Fastenjahr wohltuender macht.
Mit dieser Idee im Kopf habe ich mich mal bei meiner Familie und meinen Freunden umgehört: Meine Schwester macht derzeit Nachrichten-Detox, um negativen Schlagzeilen weniger Raum in ihrem Leben zu geben. Eine Freundin von mir wollte sich seit Langem mal wieder etwas Leckeres zu Essen bestellen. Eine andere genießt Frühlingsspaziergänge und wohltuende Abende in der Badewanne mit einem guten Hörbuch.
Was es auch immer ist, was uns guttut: Jetzt ist die Zeit dafür – diese Fastenzeit kann eine Wohlfühlzeit werden!
Ich wünsche allen eine gute Zeit, ein gutes Durchhalten, ein gutes Warten und Durchstehen bis zum Ende der unterschiedlichen Fastenzeiten in unserem Leben!
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