„Eigentlich haben wir gedacht, Onlinetreffen sind nicht so unser Format – aber jetzt konnten wir es nicht mehr abwarten, Sie alle endlich wiederzusehen!“ Mit dieser herzlichen Begrüßung durch Herrn Prof. Dr. Feeser-Lichterfeld, den Co-Leiter des Transferprojekts „Versorgungsbrücken statt Versorgungslücken“, begann vergangene Woche das dritte „Brückenschläge“-Treffen insgesamt – und zugleich das erste in digitalem Format.
Da wahrscheinlich niemand damit gerechnet hätte, dass ein persönliches Zusammenkommen eineinhalb Jahre lang nicht möglich sein würde, wurden diese Vernetzungstreffen unterschiedlicher Pflege- und Sorgeakteur_innen aus Paderborn mit Beginn der Corona-Pandemie pausiert. Im Rahmen der ersten beiden, damals noch in Präsenz stattfindenden Zusammenkünfte, war ursprünglich zu einem Snack in die Gebäude der Katholischen Hochschule NRW (katho) eingeladen worden, um i.S.e. Working Lunchs zu einem thematischen Schwerpunkt miteinander ins Gespräch zu kommen.
Durch den langen zeitlichen Abstand des Wiedersehens war nun besonders spannend, wie es den unterschiedlichen Personen und Institutionen während der Coronazeit ergangen ist: „Wir haben erlebt, wie wenig wir auf eine Pandemie vorbereitet waren – jetzt muss geschaut werden, wie wir für kommende Krisen gut gewappnet sind.“ – „In den Medien wurden die hochaltrigen Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen viel thematisiert – aber keiner hat an die alten Menschen gedacht, die isoliert bei sich zu Hause saßen und nicht einmal Gemeinschaft durch andere Mitbewohner_innen hatten.“ – „Wir schauen oft, was negativ in der Krise gelaufen ist, und da gibt es auch vieles – aber es hat sich auch Gutes entwickelt.“ Dies sind einige O-Töne aus dem gemeinsamen 90-minütigen Austausch.
Es wurde deutlich, es geht bergauf; langsam wird resümiert, was die Pandemie mit sich gebracht hat. Durch die unterschiedlichen Handlungsfelder, Zielgruppen und Herausforderungen gab es spannende Impulse, die den Blick auf die Coronapandemie mitunter noch einmal geweitet haben.
Am Ende des Treffens kam mir persönlich die Frage, was Corona mit Vernetzung gemacht hat: Fand weniger Austausch durch die Kontaktverbote statt und lag der Fokus allein auf der eigenen Einrichtung bzw. Institution? Oder gab es durch Corona möglicherweise neue Netzwerkstrukturen, die es sonst nie gegeben hätte? Wie wichtig ist Vernetzung – vor allem in Zeiten einer Pandemie?
Wir werden es sehen – und hoffentlich auch davon hören; denn, so verabschiedete Herr Feeser-Lichterfeld die „Brückenschlägerinnen“ und „Brückenschläger“ schließlich am Ende des gemeinsamen Austauschs: „Vielen Dank, dass Sie hier und heute dabei waren. Egal, ob digital oder in Präsenz: Wir freuen uns schon sehr auf unsere nächste Begegnung mit Ihnen und bleiben in Kontakt!“
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