Blühende Bäume, wärmende Sonnenstrahlen, summende Insekten, zwitschernde Vögel und über allem diese Ruhe und Stille. In den letzten Wochen durften wir alle die ersten sommerlichen Tage des Jahres genießen. Wer an einem sonnigen Sonntagnachmittag an einem schönen Ort spazieren geht, begegnet momentan vermutlich vielen Menschen.
Ich habe schon viele Gesprächsrunden in unterschiedlichsten Gruppenkonstellationen mitgemacht. Wenn es um die Frage geht, was einem Energie gibt und wo man gerne ist, lautet die Antwort vieler immer, dass ein Spaziergang in der Natur eine Kraft spendende Auszeit sei, ein Abstand vom sonst oft stressigen Alltag voller Menschen und voller Aufgaben, die erledigt werden müssen.
Auch ich finde in langen Spaziergängen Kraft und Erholung. Ob alleine oder mit Freunden und Familie. Ob in einvernehmlichem Schweigen oder mit einem guten Gespräch.
Viele Menschen zieht es regelmäßig raus in die Natur. Ein Spaziergang durch den Wald, um einen See, über freie Felder. Aber ich finde noch mehr auf meinen Spaziergängen.
Wenn ich mir Zeit nehme, meine Umgebung ganz bewusst wahrzunehmen, höre und sehe ich Dinge, die mir sonst entgangen wären. Da ist der eine Vogel, dessen Zwitschern so anders ist als das der anderen Vögel. Da ist das Rascheln in den Blättern, wo eine Maus blitzschnell in ihrem Loch verschwindet. Da ist die Ameise, die mit einer erstaunlichen Kraft ihre Beute transportiert, die so viel größer ist als sie selbst. Da ist eine Blindschleiche, die gut getarnt am Wegesrand kaum zu erkennen ist. Da ist das Hämmern eines Spechts, das der Wind vorbeiträgt. Und trotz all des Lebens und der Geräusche ist da noch immer diese große, beruhigende Stille, die über allem liegt.
Oft merke ich, wie sich diese Ruhe auf mich überträgt, wenn ich in der Natur unterwegs bin. Und dieses Gefühl kann ich mitnehmen und mich im Alltag daran erinnern. Und ich bin mir sicher, dass ich nicht die Einzige bin, der es so geht.
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